Den Gottesdienst am Mittwoch, 27. Februar, feierte Apostel Opdenplatz in der Gemeinde Sinzig. Am Beispiel von Paulus, der das römische Bürgerrecht besaß, machte er deutlich, was ein von Gott verliehenes Bürgerrecht bedeutet und was alles damit verbunden ist.
"Wir aber sind Bürger im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann." Dieses Bibelwort aus Philipper 3, 20 und 21 bildete die Grundlage für die Predigt an diesem Mittwochabend. Es wurde von Paulus zu einem Zeitpunkt geschrieben, zu dem er selbst im Gefängnis saß. Trotz dieser schwierigen Situation ermunterte er die Gläubigen in Philippi: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!" (Philipper 4,4)
Er könne sich vorstellen, dass Paulus diese Worte auch sich selbst geschrieben habe, begann der Apostel seine Predigt. Mit der Aussage: "Wir aber sind Bürger im Himmel" nenne Paulus auch den Grund für die Freude. Die Tatsache, dass Paulus römischer Bürger war, gewährte ihm in seiner Gefangenschaft einen Schutz, den er ohne Bürgerrecht nicht gehabt hätte. Paulus war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nie in Rom gewesen, dennoch schützte ihn sein Bürgerrecht vor manchen Peinigungen während der Zeit im Gefängnis. "Unser Bürgerrecht ist im Himmel", erläuterte Apostel Opdenplatz die Bedeutung des Bibelworts für uns Christen in der heutigen Zeit. Dieses Bürgerrecht gewährt uns ebenfalls Schutz und Sicherheit. Und auch wenn wir noch nie dort gewesen sind: Der Himmel stellt unsere zukünftige Heimat dar - "dort gehören wir hin." Diese "urchristliche Hoffnung" gründet auf der Verheißung Jesu: "Siehe, ich komme bald."
Erlösung durch Verwandlung
In unserem Menschsein steht diese urchristliche Hoffnung jedoch nicht immer im Mittelpunkt, da wir mit Sorgen und Nöten zu kämpfen haben, führte der Apostel weiter aus. Wir sind immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass - wie Paulus es ausdrückt - unser Leib ein "geringer Leib" ist. Mit Blick auf die menschliche Sündhaftigkeit bezeichnet Paulus an anderer Stelle seinen Körper als einen "Leib des Todes" und stellt die Frage, wer ihn davon erlösen könne. In dem diesem Gottesdienst zugrunde liegenden Bibelwort gibt er die Antwort darauf: Jesus Christus wird unseren Leib verwandeln. Wie sich die Verwandlung genau vollzieht, "das weiß ich auch nicht", bekannte der Apostel. "Aber ich weiß: Derjenige, der allmächtig ist, der wird das machen - an dem Tag, an dem er wiederkommt!" Wie der verwandelte Leib aussieht, könne ebenfalls niemand sagen. Aber wir werden uns wiedererkennen - so wie der auferstandene Jesus auch für Thomas anhand seiner Wundmale erkennbar war.
Glaube an die Auferstehung
An eine Verwandlung kann nur glauben, wer auch an die Auferstehung Christi glaube. Hier jedoch habe der Teufel von Anfang an Zweifel gestreut. Paulus sagt hierzu sinngemäß: "Wenn die Auferstehung nicht Realität ist, dann ist unser Glaube umsonst." (vgl. 1. Kor 15, 12-14). Das würde unseren Glauben auf Moral, Nächstenliebe und das Einhalten von Geboten reduzieren. Die großen, heiligen Dinge des Glaubes gehen jedoch "ans Eingemachte". Sie beziehen sich auf den Auferstehungsglauben.
Heil nicht nur für Lebende
Dieser Auferstehungsglaube zeige sich in den Gemeinden auch in dem Bewusstsein: Das Heil ist nicht nur für die Lebenden! Paulus stellte der Gemeinde in Korinth bereits die Frage: "Was machen denn die, die sich für die Toten taufen lassen? Wenn die Toten gar nicht auferstehen, was lassen sie sich dann für sie taufen?" (1. Kor 15, 29). Diese Bibelstelle ist eine der Grundlagen in der Heiligen Schrift für unser heutiges Entschlafenenwesen. Bischof Kramer ging in seinem sich anschließenden Predigtbeitrag darauf ein und betonte, dass zum Glauben alle Facetten gehören, die das Evangelium ausmachen - somit auch das Entschlafenenwesen.
In einem weiteren Preditbeitrag ermunterte Priester Verbücheln die Gemeinde, als "Bürger des Himmels" erkennbar zu sein, indem man "Stellung beziehe" und seinen Glauben bekenne.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahls sowie Gebet und Schlusssegen endete der Gottesdienst.
27. Februar 2019
Text:
Thomas Brunschede
Fotos:
Thomas Brunschede