Für die Gemeinde Taunusstein war die Situation neu: Eine Taufe mitten im Lockdown. Einige Taufgäste der kleinen Elina Fischer konnten somit nicht anreisen. Kurzerhand wurde mit viel Engagement und entsprechender Technik eine Live-Übertragung per YouTube organisiert.
Die Kirche in Taunusstein wurde am Morgen des 22. November früher aufgeschlossen als sonst. Die Bild- und Tontechnik musste aufgebaut und getestet werden – der Sonntagsgottesdienst konnte auf YouTube von allen mitverfolgt werden, die in der Kirche keinen Platz mehr gefunden hatten oder zur Taufe nicht hatten anreisen können.
Priester Johannes Herber ging in seiner Predigt auch auf diese besondere Situation ein. Von einer Taufe bleibe oft die Feier in Erinnerung. In diesem Jahr könne es sein, dass Impulse aus dem Gottesdienst stärker in Erinnerung bleiben als dies unter normalen Umständen der Fall wäre.
Dem Gottesdienst lag an diesem Sonntag ein Bibelwort aus 2. Petrus 3, 13 zugrunde: „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Priester Herber lud die Gemeinde ein, sich diesen Ort konkret vorzustellen, für den wir hier alles stehen und liegen lassen würden.
Wartezimmer oder Weihnachten?
Auf die Verheißung des neuen Himmels und der neuen Erde nur zu warten, berge die Gefahr der Ablenkung, führte Priester Herber weiter aus. In einem Wartezimmer beispielsweise verkürzt man sich die Zeit des Wartens, indem man sich ablenkt. Diesem Beispiel stellte Priester Laux in seinem Predigtbeitrag ein anderes entgegen: Den Weihnachtsabend. Diesen habe er als Kind kaum erwarten können. Aus beiden Beispielen wurde eines deutlich: Wenn aus dem „Warten“ ein „Erwarten“ wird, ist man voll und ganz auf das angekündigte Ereignis fokussiert.
Zaubermomente
Besonderer Höhepunkt des Gottesdienstes war die Taufe der kleinen Elina Fischer. Einige Kinder hatten gemeinsam mit ihrer Kinderchorleiterin Vera Marschall ein Lied vorbereitet. Da ein Live-Vortrag zurzeit nicht möglich ist, wurde „Wenn der Heiland“ im Vorfeld der Taufe virtuell eingespielt und nun der Gemeinde als Video vorgespielt.
Priester Herber griff in seiner Ansprache einen Begriff auf, mit dem die Taufeltern die schönen Momente mit ihrer Elina einmal beschrieben hatten: „Zaubermomente.“ Die Taufe bezeichnete er als einen solchen Zaubermoment, in dem sich Himmel und Erde begegnen. Sowohl Elina, ihren Eltern als auch allen Kindern legte er ein Wort des Propheten Jeremia ans Herz: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ (Jeremia 29, 13 und 14 teilweise).
Ein Willkommen für Elina
Nach der Taufe und der Feier des Heiligen Abendmahls wurde Elina von der 13jährigen Merle Lanners herzlich willkommen geheißen. In einer kurzen Ansprache beleuchtete Merle das Gemeindeleben, so wie sie es selbst seit ihrer Taufe erlebt hatte. Den Abschluss des Gottesdienstes bestritt die 7jährige Emma Herber, die das Lied „Gott ist wie ein Regenbogen“ auf dem Klavier vortrug. Und so endete dieser Taufgottesdienst mit dem Applaus der Gemeinde.
28. November 2020
Text:
Thomas Brunschede
Fotos:
PL
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