Bereits einige Wochen vor dem 6. September 2020 war in der Gemeinde Wiesbaden bekannt, dass an diesem Sonntag Apostel Gert Opdenplatz den Präsenzgottesdienst leiten und das Sakrament der Heiligen Versiegelung spenden würde. Ende August erfuhr allerdings die Vorfreude einen Dämpfer.
Deutlich vermehrte Corona-Infektionen in der Landeshauptstadt führten zu staatlichen Beschränkungen auch für den Gottesdienstbesuch: Die Zahl der teilnehmenden Gläubigen wurde auf maximal 50 begrenzt. Um allen Gemeindemitgliedern, die sich für die Teilnahme am Präsenzgottesdienst entschieden, diese am 6. September zu ermöglichen, wurden daraufhin zwei Gottesdienste angeboten. Der erste begann um 9.00 Uhr, ein zweiter um 11.30 Uhr. Welchen Gottesdienst würde Apostel Opdenplatz leiten - vielleicht sogar den ersten und den zweiten?
Überraschend schritten zu Gottesdienstbeginn um 9.00 Uhr zwei Apostel zum Altar. In der Begleitung des erwarteten Apostels Opdenplatz befand sich Apostel Jeannot Leibfried aus Frankreich, der diesen Gottesdienst leitete. Apostel Leibfried begann seine Predigt mit einer wichtigen Botschaft: „Der liebe Gott lässt uns auch in der derzeitigen Situation nicht fallen. Die Liebe zu Gott ist entscheidend. Das hat uns Jesus schon gezeigt.“ Dies waren die einleitenden Worte zu dem Textwort, das Stammapostel Jean-Luc Schneider erst kürzlich in den Mittelpunkt eines Gottesdienstes gestellt hatte: „Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint“ (Matthäus 24,44).
Der Apostel ging in seiner Wortverkündigung besonders auf die Bedeutung des Bereitseins ein, nämlich dass wir immer bereit sein müssen und nicht nur ab und zu, da Jesus zu einer Stunde kommen wird, in der wir es nicht meinen. Er stellte die Frage, ob wir immer bereit seien. Natürlich könne man nun gerade in der Zeit der Pandemie denken, dass dies ein sicheres Zeichen der Wiederkunft Christi sein könne. Aber der Apostel relativierte dies, indem er sagte, dass dies auch zu jeder anderen Zeit geschehen könne, wenn es uns gut gehe.
Apostel Leibfried rief dazu auf, auch in der Zeit, wo die Kirche stillzustehen scheine, bereit zu sein. In seiner Predigt stellte er drei Beispiele für das Bereitsein in den Mittelpunkt. Zum einen führte er das Gleichnis der zehn Jungfrauen an. Sie warteten auf den Bräutigam, der zu spät kam. Der Apostel wies darauf hin, dass wir auf alles gefasst sein müssten – auch auf das Undenkbare. Wir sollen ein bisschen mehr Glaube, Liebe und Hoffnung bereithalten, so wie die fünf klugen Jungfrauen ihr Öl bereithielten. Als nächstes sprach der Apostel von dem Gleichnis der Talente. Damit wollte er verdeutlichen, dass wir, während wir warten, arbeiten müssen. Wir haben Talente erhalten, die wir vermehren sollen, und die Zeichen der Vorbereitung ernst nehmen. Das dritte Gleichnis, von dem der Apostel sprach, stammt aus dem Lukasevangelium und handelt von einem Richter und einer Witwe. Der Richter hatte keine Angst vor Gott und den Menschen, so sagte der Apostel. Aber die Witwe sei beharrlich geblieben. So wie die Witwe sollen wir beten, beharrlich sein und uns vorbereiten. Zum Schluss seiner Predigt wies Apostel Leibfried darauf hin, dass der Heilige Geist uns bereiten wird und wir bis zur Vollendung glauben, lieben und hoffen müssen.
Apostel Leibfried bat dann Apostel Opdenplatz ebenfalls um einen Wortbeitrag. Apostel Opdenplatz stellte die Frage in den Raum, wie es wohl in Wiesbaden unter normalen Umständen gewesen wäre: die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt, der Chor hätte gesungen, wir hätten gemeinsam gesungen. Aber er betonte, dass es kein schöneres Wort für die Gemeinde Wiesbaden hätte geben können als eben dieses, denn die Lehre Christi war hier schon immer bedeutsam, so stellte der Apostel heraus.
Er wies auch noch einmal auf die die Beharrlichkeit der Witwe hin. Und der Apostel schlug den Bogen zu uns. Von der Wiederkunft Christi hätten wir doch schon so oft gehört, und vielleicht würden wir das eine oder andere Mal auch gleichgültig. Aber diese Beharrlichkeit der Witwe solle unser Leben prägen. Die Ausrüstung allein helfe uns dabei nicht. Dabei sei unsere Ausrüstung, sein Wort zu hören sowie die Sündenvergebung und die Sakramente. Wir sollen trainieren und uns in Nächstenliebe üben, um dann bereit zu sein bei der Wiederkunft Christi. Damit beendete Apostel Opdenplatz seine Predigt.
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