Mit einer großen Festgemeinde feierte Apostel Gert Opdenplatz am 20. November 2022 in Wiesbaden einen besonderen Gottesdienst. Zwei Amtsträger traten in den Ruhestand, ein Pries-ter wurde ordiniert und ein Ehepaar empfing den Segen zur goldenen Hochzeit.
Außer den in der Kirche Anwesenden aus mehreren Gemeinden nutzten über 400 Gläubige die Gelegenheit, die audiovisuelle Übertragung zu erleben. Ein stattlicher Chor trug mit seinen Liedvorträgen, teils instrumental begleitet, wesentlich zum feierlichen Gepräge bei.
Apostel Opdenplatz legte dem Gottesdienst ein Bibelwort zugrunde, das Bezirksapostel Rainer Storck dem Goldhochzeitspaar in einem persönlichen Schreiben zu diesem Tag gewidmet hatte: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1.Johannes 3,2).
Zu Beginn seiner Predigt wandte sich der Apostel an die Kinder. Nach dem Gottesdienst am Vormittag hatte ihn ein älterer Bruder angesprochen und begeistert von einem Geschehen in den Jahren des Zweiten Weltkriegs berichtet: In seiner kinderreichen Familie waren eines Tages die Essensvorräte aufgebraucht; niemand wusste, womit der Hunger am nächsten Tag gestillt werden könnte. Gott sah die Not und das Vertrauen seiner Kinder. Desselben Abends brachte ein Landwirt unvermutet zwei Säcke mit Kartoffeln vorbei. Warum berichtete dieser Bruder noch nach Jahrzehnten voller Begeisterung davon? Die Antwort des Apostels: Weil dieser Bruder seinen Gott erlebt hatte! Auch heute erleben wir unseren Gott – auf vielfältige Weise. Wir sollten uns nicht scheuen, davon zu sprechen und somit diese Begeisterung auch in die Herzen der jungen Generation weiterzutragen.
Bezugnehmend auf den Bibeltext standen die Herrlichkeit der Gotteskindschaft und Gottes Offenbarungen im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Die Gotteskindschaft ermöglicht es uns, zu Gott als unserem Vater zu beten, wie Jesus seine Jünger lehrte: „Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel …“ (Matthäus 6,9). Wie Apostel Paulus der Gemeinde in Rom schrieb, haben wir nicht einen „Geist der Knechtschaft“ empfangen, „dass ihr euch … fürchten müsstet“, sondern einen „Geist der Kindschaft …, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater. Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind“ (vgl. Römer 8,15-16).
Im Weiteren verknüpfte Apostel Opdenplatz das Eingangslied der Gemeinde (GB 410: „Ich weiß nicht, wann Christus, der König, erscheint“) mit dem Textwort. Beide sprächen von Dingen, die wir wissen, und solchen, die wir nicht wissen. Was wir wissen, verdankten wir der Offenbarung Gottes, des Allwissenden. Er habe sich zu unterschiedlichen Zeiten und Anlässen auf unterschiedliche Weise offenbart, dann jedoch durch eine Gottesoffenbarung wie nie zuvor: Gott wurde Mensch. Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, habe uns vorgelebt, wie wir Gottes Liebe glaubwürdig leben können. Jesus Christus offenbarte Gottes Wesen – Gott ist Liebe. Jesus Christus verkündigte und personifizierte die göttliche Wahrheit. Mit göttlicher Autorität offenbarte er Gottes Willen, Gott zu lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit allen Kräften (vgl. Lukas 10,27). Dies fordere den ganzen Menschen und könne nicht so nebenbei geschehen, unterstrich der Apostel.
Die im vorgelesenen Bibelwort als „Gottes Kinder“ Angesprochenen unterlägen zwar als Menschen unterschiedlichen Prägungen, hätten durch die gläubige Annahme des Evangeliums und die Wiedergeburt aus Wasser und Geist jedoch die gleiche Herkunft und Bestimmung – die neue Kreatur entwickle sich zum Ebenbild Jesu Christi. „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“ (1.Johannes 3,1). In Christus sei bereits offenbar geworden, was wir sein werden. „(Wir) werden ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Unser Leib werde dem Leib Christi nach seiner Auferstehung gleich sein (vgl. Philipper 3,21). Gott offenbare sich uns dann auf vollkommene Weise – als Vater seinen Kindern, als Bräutigam seiner Braut.
Ein letztes Mal traten die beiden in den Ruhestand tretenden Amtsträger, Diakon Vittorio Carcó (Wiesbaden) und Priester Axel Maletzki (Niedernhausen), an den Altar, um der Bitte des Apostels um eine Predigtzugabe zu entsprechen.
Evangelist Matthias Schäfer bereitete anschließend auf die Sündenvergebung und die Feier des Heiligen Abendmahls vor.
Ruhesetzung und Ordination
In seiner Ansprache an Diakon Carcó und Priester Maletzki erwähnte Apostel Opdenplatz einige charakteristische Merkmale ihrer langjährigen Tätigkeit und würdigte sie als liebenswerte und geschätzte Amtsträger, die in der Treue gedient hätten. Er verlieh seiner Dankbarkeit Ausdruck für das, was Gott an beiden und durch sie getan habe und durch sie noch tun werde. In diesen Dank schloss er ausdrücklich die jeweilige Ehefrau ein. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich der Apostel für das Wohlwollen der Gemeinden. Sie mache ihm wie den übrigen Amtsträgern das Dienen leicht. Im Blick auf das Dienen des Diakons und des Priesters gab er den beiden vor ihrer Ruhesetzung das Wort mit: „Denn ich hatte große Freude und Trost durch eure Liebe, weil die Herzen der Heiligen erquickt sind durch euch, liebe Brüder“ (in Anlehnung an Philemon 7).
Anschließend ordinierte der Apostel Diakon Marius Hofmann aus der Gemeinde Wiesbaden zum Priester und rüstete ihn mit Amtsvollmacht und -auftrag zum priesterlichen Dienst aus. An den jungen Priester gewandt, formulierte er das bereits erwähnte Wort aus Philemon 7 als Wunsch für die Zukunft: „Ich hätte gerne große Freude und Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen erquickt sind durch dich, lieber Bruder.“
Goldene Hochzeit
„Bis hierher hat der Herr geholfen …“ (Chorbuch, Nr. 98). Mit diesem Lied, das sich die Hochzeitsjubilare Gisela und Ehrenfried Schuran gewünscht hatten, leitete der Gesangchor zur Feier der goldenen Hochzeit über. Auf eine Aussage in diesem Lied bezog sich Apostel Opdenplatz besonders, als er Schwester Schuran und den Bezirksevangelisten im Ruhestand ansprach: „Wir lassen dich nicht, du segnest uns denn.“ Dieses „Wir“ sei in ihrem Leben ein „Wir“ geblieben; „wir brauchen deinen Segen“. Fünfzig Jahre seien sie unter Gottes Segen gewandert. In einem Leben mit Höhen und Tiefen, mit Schönem und Zeiten der Pflege und des Gepflegt-Werdens sowie der Trauer hätten sie alles unter Gottes Segen gemeistert. Vor der Spendung des erneut erbetenen Segens verwies der Apostel noch einmal auf das Bibelwort aus dem Brief des Bezirksapostels, das in die Zukunft weise: „Wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
29. November 2022
Text:
Ehrenfried Schuran
Fotos:
Thomas Brunschede
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