Für die neuapostolischen Kirchengemeinden Bad Schwalbach, Limburg, Montabaur, Nastätten, Niedernhausen, Oestrich-Winkel, Taunusstein und Wiesbaden bot sich am 29. Januar die erste Gelegenheit im noch jungen Jahr 2023, einen Gottesdienst mit Apostel Gert Opdenplatz zu erleben.
Mehr als 300 Gemeindemitglieder und Gäste versammelten sich an diesem Sonntag in Wiesbaden in der größten Kirche des Kirchenbezirks. Viele nutzten zudem – vorwiegend aus gesundheitlichen Gründen - die bekannten Möglichkeiten der Teilnahme am Gottesdienst per Telefon, IPTV oder YouTube.
„Gut, dass wir einander haben …“
Einleitend bezog sich Apostel Opdenplatz auf dieses vom Chor vorgetragene Lied (CB, Nr. 357). Er sprach die Unterschiedlichkeit der Lebensverhältnisse an, aus denen die Anwesenden kämen. Einige Familien seien durch Todesfälle in Trauer, andere hätten Ursache sich zu freuen. In der Gemeinde würden Freude und Leid geteilt – miteinander und mit Christus. Die Gottesdienste feiere sie in der Gegenwart des dreieinigen Gottes. Er werde zu Beginn angerufen, in seinem Namen würden Sakramente gespendet, und auch im Segen am Ende des Gottesdienstes sei er präsent. Der Apostel nahm die Kinder in das Gottesdienstgeschehen mit, indem er sie speziell ansprach. Mit eindrücklichen Bildern aus dem menschlichen Erfahrungsbereich bot er Erklärungshilfen zum Verständnis des Geheimnisses der Dreieinigkeit und bat die Eltern, dies mit ihren Kindern zu vertiefen. Der eine Gott offenbare sich in unterschiedlicher Weise - als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist.
Grundlage des Gottesdienstes war ein Christen sehr vertrautes Wort aus Johannes 3,16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“
„Gott ist Liebe – das ist sein Wesen.“
In diesen Worten fasste Apostel Opdenplatz die Kerngedanken seiner Predigt zusammen. Er rief die Eltern auf, diese froh stimmende Botschaft in die Seele ihrer Kinder zu legen. Gott dürfe in der Erziehung keine Instanz sein, auf die mit mahnendem oder drohendem Unterton verwiesen werde. Weil Liebe das Wesen Gottes sei, begegne er den Menschen als der Liebende und nicht als ein Strafender; Gottes Absicht sei nicht das Gericht, sondern die Errettung der Menschen. „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,17).
Menschen neigten dazu, negative Ereignisse oder Lebenslagen als „Strafe Gottes“ zu deuten. Oft seien diese jedoch die Konsequenz menschlichen Verhaltens. In der Sintflut sähen wir kein strafendes Eingreifen Gottes. Gottes Absicht als der Bewahrende, Rettende werde nicht nur in der Arche deutlich. Als der Sohn Gottes nach seinem Opfertod in das Reich der Toten einging, wandte er sich den Menschen zu, die in der Sintflut umgekommen waren (vgl. 1.Petrus 3,19.20). In der Begegnung mit einem Blindgeborenen fragten die Jünger, ob dessen Blindheit die Folge seiner eigenen Sünde oder des Sündigens seiner Eltern sei. Jesus antwortete: „Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm“ (Johannes 9, 2.3).
Gelassenheit
Lebens- und glaubenspraktische Impulse enthielten die Gedanken, die der Apostel im Anschluss an die dritte Strophe des Eingangsliedes (GB, Nr. 163) äußerte:
„Willst du wanken in Gedanken,
fass dich in Gelassenheit!
Lass den sorgen, der auch morgen
Herr ist über Leid und Freud!“
Er erinnerte an Bezirksapostel Hagen Wend, der wiederholt von „glaubensstarker Gelassenheit“ gesprochen habe, verwies auf Prediger 10,4: „… Gelassenheit wendet großes Unheil ab“ und riet den Gläubigen, diese Strophe aus dem Gottesdienst in die kommende Zeit „mitzunehmen“.
Predigtzugaben
Priester Thomas Rumpf und Diakon Martin Hendrych bekräftigten in ihren Predigtbeiträgen die Wortverkündigung des Apostels. Priester Rumpf, der in diesem Gottesdienst in den Ruhestand versetzt wurde, äußerte seine Dankbarkeit für die Liebe Gottes, die jedem Einzelnen gelte, und schloss mit einem freudigen Ausblick in die herrliche Zukunft der Kinder Gottes – eine ewige Herrlichkeit ohne Langeweile. Diakon Hendrych griff noch einmal die Begriffe Gelassenheit, Zuversicht und Gnade auf.
Evangelist Jens Oster, vom Apostel um die Vorbereitung der Gemeinde auf Sündenvergebung, Feier des Heiligen Abendmahls und Heilige Versiegelung gebeten, fasste seine Gedanken und Empfindungen in den Worten eines unbekannten Liederdichters zusammen: „O wie köstlich sind die Stunden in der Hütte Gottes hier …!“ (GB, Nr. 346).
Sakramentsspendung, Ruhesetzung und Ordinationen
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls empfingen ein Erwachsener und drei Kleinkinder die Gabe Heiligen Geistes, bevor Apostel Opdenplatz die für diesen Tag vorgesehenen Veränderungen im Kreis der Amtsträger und Amtsträgerinnen des Bezirks vornahm. Mit herzlichem Dank und würdigenden Worten versetzte er Priester Rumpf in den kirchlichen Ruhestand. Er bescheinigte ihm, dass er seinen Dienst in Liebe versehen habe, und gab ihm zum Eintritt in den Ruhestand das Bibelwort mit: „… Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebräer 6,10).
Anschließend ordinierte der Apostel Schwester Irmhild Koch aus Nastätten als Diakonin sowie Diakon Tobias Erler aus Niedernhausen als Priester. Wie Priester Rumpf hätten sie bislang in der Gemeinde mit Liebe gedient; auch in Zukunft mögen sie beherzigen, was Apostel Paulus den Korinthern schrieb: „Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen“ (1. Korinther 16,14).
10. Februar 2023
Text:
Ehrenfried Schuran
Fotos:
Thomas Brunschede
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