Inmitten einer großen Festgemeinde, die sich am 15. Mai 2022 in der Neuapostolischen Kirche in Wiesbaden versammelt hatte, empfingen drei Konfirmandinnen und ein Konfirmand aus den Gemeinden Wiesbaden und Taunusstein den Segen Gottes zu ihrer Konfirmation.
Es war, wie Bezirksevangelist Hans-Dieter Laux einleitend feststellte, „ein traumhafter Tag“. Diese Bemerkung bezog sich nicht nur auf den frühsommerlichen Sonnenschein. Viele Vorbereitungen, die diesem Festtag voraus-gegangen waren, trugen nun ihre Früchte. Ein besonderes Gepräge gab dem feierlichen Gottesdienst die begeis-ternde musikalische Gestaltung. In die Auswahl der Gemeindelieder waren Vorschläge der vier jungen Christen eingeflossen, die an diesem Tage im Mittelpunkt standen.
„Mit Gott wollen wir Taten tun. Er wird unsre Feinde zertreten“ (Psalm 60,14). Als der Dienstleiter dieses Psalm-wort vorlas, das dem Gottesdienst zugrunde lag, mag der zweite Satz zunächst etwas befremdlich gewirkt haben. Bezirksevangelist Laux machte in seiner Predigt jedoch deutlich, dass diese Aussage keine Drohung gegenüber Menschen beinhalte. Vielmehr beziehe sie sich auf jenen Geist, den Jesus Christus in Matthäus 13,39 als „Feind“ bezeichne – den Teufel. Von ihm spreche auch Apostel Petrus: „… euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1.Petrus 5,8).
Wenn man das Bild des jagenden Löwen in der Natur betrachte, werde eine Absicht dieses Feindes deutlich: Er suche, seine Beute von der Herde abzusondern. Auch im übertragenen Sinne, in geistlicher Hinsicht, könnten Einzelne für den Feind leicht zur Beute werden. Damit dies dem Teufel nicht gelinge, nehme die Gemeinde - und hier insbesondere die Jugend - die Konfirmandinnen und den Konfirmanden in ihre Mitte. Diese Gemeinschaft mache vieles leichter, auch den Kampf gegen das Böse. Im Konfirmationsgelübde versprächen Hanna, Julia, Mar-la und Elias, dem Teufel und all seinem Werk und Wesen zu entsagen. Dieser Kampf sei nicht leicht. Sie würden dabei sicherlich erleben, dass es ihnen nicht immer gelinge, das Gute zu tun. Vielleicht kämen sie sogar in eine Situation, in der sie den Eindruck hätten, alles falsch zu machen. Damit bezog sich der Bezirksevangelist auf den Inhalt eines vom Chorensemble beeindruckend vorgetragenen Liedes, in dem es unter anderem heißt:
„Ich rede, wenn ich schweigen sollte
und wenn ich etwas sagen sollte, bin ich plötzlich stumm.
Herr, hilf das Rechte sagen.
Hilf uns das Gute tun.“
(Lieder zum Glauben, Band 2, Nr. 7).
Umso tröstlicher sei das Wissen, nicht allein zu sein. Gott, zu dem sich die jungen Christen in ihrem Gelübde be-kennen, sei mit ihnen. Er schenke denen den Sieg, die gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Ihm gelinge es so-gar, aus unvollkommenen Menschen etwas zu machen, das ihm gleich sei (vgl. 1. Johannes 3,2). Zu glauben sei also cool oder mache cool, folgerte Bezirksevangelist Laux schmunzelnd in jugendnaher Sprache und übersetzte dies zugleich in die Sprache der Älteren als „glaubensstarke Gelassenheit“.
Priester Alexander Laux, für die Jugendseelsorge in der Gemeinde Taunusstein verantwortlich, machte sich in seiner Predigtzugabe zum Sprecher der Jugend und der sie Betreuenden. Er zeigte an anschaulichen Beispielen den Wert der Gemeinschaft auf und ermutigte die Jugendlichen, die oft als „Zukunft der Kirche“ bezeichnet wür-den, diese Zukunft mitzugestalten.
Anschließend bereitete Priester Matthias Hagemann, Jugendseelsorger in der Gemeinde Wiesbaden, auf Buße, Sündenvergebung und Feier des Heiligen Abendmahls vor. Er erwähnte, wenn in seiner Schulzeit eine Klassenar-beit nicht so gelungen sei, hätten seine Eltern ihn ermuntert: „Das nächste Mal machst du es besser.“ Jeder Got-tesdienst, jede Feier des Heiligen Abendmahls verschaffe den Glaubenden die Möglichkeit, es das nächste Mal besser zu machen.
Nach der eigentlichen Konfirmationshandlung mit Konfirmationsgelübde und Segensspendung sowie der Feier des Heiligen Abendmahls fand zum Abschluss des Gottesdienstes die allgemeine Festtagsfreude im majestätischen Ambrosianischen Lobgesang jubelnden Ausdruck: „Großer Gott, wir loben dich; Herr, wir preisen deine Stärke …“
21. Mai 2022
Text:
Ehrenfried Schuran
Fotos:
Thomas Brunschede,
Marcel Felde
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