Zu einem Festgottesdienst mit Apostel Gert Opdenplatz kamen am Sonntag, 9. Juli 2023, Gemeindemitglieder, Ehemalige und Gäste in Wiesbaden zusammen. Gefeiert wurde das 125-jährige Jubiläum der Gemeinde, aber auch ein Wechsel in der Gemeindeleitung wurde vollzogen.
Vom Gemeindejubiläum inspiriert war die Wahl des Eingangsliedes: „Hehr und heilig ist die Stätte“. Es ist im neuapostolischen Gesangbuch unter der Nummer 125 zu finden. Auch das Grußwort des Kirchenpräsidenten, Bezirksapostel Rainer Storck, das Bezirksevangelist Hans-Dieter Laux verlas, nahm die Zahl auf. Es bezog sich auf den zweiten Vers aus dem 125. Psalm: „Um Jerusalem her sind Berge, und der Herr ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.“ Das sei sehr passend, schließlich sei Wiesbaden von Bergen umgeben, meinte Apostel Opdenplatz schmunzelnd.
Das Bibelwort, das Grundlage für den Gottesdienst war, steht im 1. Petrusbrief: „Jesus Christus … habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit … Darum … setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi“ (1. Petrus 1,7.8.9.13). Diese Zukunftshoffnung und die Freude, die sie den Gläubigen heute schon vermitteln kann, stellte der Apostel in den Mittelpunkt seiner Predigt. Er bekannte, dass es für ihn immer etwas besonderes sei, in der denkmalgeschützten Rundkirche einen Gottesdienst zu erleben, betonte aber, dass es auf solche Äußerlichkeiten im Kern nicht ankomme, da Jesus Christus auch beim Gottesdienst im Freien unter einem Baum mitten unter den Gläubigen sei.
Friedensgruß für alle
Bischof Jürgen Kramer bezog sich in seinem Predigtbeitrag auf die ökumenischen Aktivitäten der Gemeinde – als Vertreter anderer Konfessionen nahmen der katholische Stadtdekan Pfarrer Knud Schmitt und der in der Evangelischen Kirche für Ökumene zuständige Pfarrer Andreas Günther an dem Gottesdienst teil. Bischof Kramer hob hervor, dass ihn der Friedensgruß, in beiden Kirchen Teil der Liturgie, in der Neuapostolischen Kirche in dieser Form jedoch nicht üblich, jedes Mal tief bewege. Diesen sprechen die Gläubigen einander zu, indem sie sich ihren Nachbarn zur Linken und zur Rechten sowie den vor und hinter ihnen Sitzenden zuwenden. Dabei könne man sich nicht immer aussuchen, wer diese Nachbarn seien, der Gruß solle jedem gelten. Es sei auch eine Aufgabe für neuapostolische Christen, meinte der Bischof in der Vorbereitung auf das Heilige Abendmahl, nicht nur denen, die einem nahe seien, Frieden entgegenzubringen, sondern allen Menschen.
Ein neuer Vorsteher für die Gemeinde
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls entlastete Apostel Opdenplatz den bisherigen Gemeindevorsteher, Bezirksevangelist Hans-Dieter-Laux, von dieser Aufgabe, damit dieser sich zukünftig verstärkt in die Leitung des Bezirks einbringen könne. Der Apostel dankte dem Bezirksevangelisten für die Arbeit, die dieser in den fünf Jahren als Gemeindevorsteher in Wiesbaden geleistet habe, und attestierte ihm, stets ein absolut zuverlässiger Freund gewesen zu sein. Danach beauftragte der Apostel Evangelist Jens Oster mit der Aufgabe, die Gemeinde als Vorsteher zu leiten. Er machte dem Evangelisten und dessen Frau Daniela Mut für die Zukunft: „Macht euch keinen Kopf, mit Gottes Hilfe wird es gelingen!“, und gab ihm das Bibelwort aus 1. Petrus 1, Vers 13 mit auf den Weg: „Darum umgürtet eure Lenden und stärkt euren Verstand, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.“
Vor dem Schlussgebet sang der gemischte Chor gemeinsam mit den Kindern das Lied, das die Gemeinde durch das gesamte Jubiläumsjahr begleitet: „Was für ein wunderbarer Tag“. Den Abschluss des Gottesdienstes bildeten zwei Strophen aus dem Lied „Lobe den Herren, o meine Seele“ (Gesangbuch Nr. 263), bei dem die Gemeinde die ganze Klangfülle der Pfeifenorgel genießen konnte.
Grußworte
Im Anschluss an den Gottesdienst sprachen die beiden Pfarrer, Knud Schmitt und Andreas Günther, Grußworte und würdigten darin vor allem die ökumenischen Aktivitäten der Gemeinde. „Wenn bei einer ökumenischen Andacht mal kaum jemand von den anderen Kirchen da sein kann – einige neuapostolische Schwestern und Brüder sind ganz sicher dabei!“, so Pfarrer Günther. Symbolisch schenkten sie der Gemeinde eine Kerze und ein Gläschen mit Salz, damit sie weiterhin Licht der Welt und Salz der Erde sein könne, und – wie könnte es so nahe am Rheingau anders sein – einige Flaschen Wein, die das nächste Gemeindefest bereichern werden, wie Evangelist Oster in seinen Dankesworten in Aussicht stellte.
Geburtstagsfeier
Nach dem Gottesdienst lud die Gemeinde alle Anwesenden zu Sekt, Kaffee und Kuchen im Kirchhof ein. Die Kinder konnten sich in den aufgestellten Planschbecken abkühlen, und manch ein Erwachsener schenkte ihnen einen sehnsüchtigen Blick, denn die Temperaturen hatten die 30-Grad-Marke überschritten. Doch im Schatten der Bäume ließ es sich aushalten, und so blieben Viele noch da und genossen das Beisammensein und anregende Gespräche. Es war eine gelungene Geburtstagsfeier, da waren sich alle einig.
5. August 2023
Text:
Annette Conrad
Fotos:
Thomas Brunschede
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