Erst süß, dann bitter: So kann das Evangelium schmecken. Diese Impulse aus der Offenbarung standen im Mittelpunkt des Gottesdienstes, den Bezirksapostel Rainer Storck am Abend des 27. November in der Stadthalle Limburg feierte. Den Geschwistern Helga und Horst Bauch spendete er den Segen zur Diamantenen Hochzeit.
Mit der Bitte, die Kraft eines starken Zuhauses zu schaffen und zu erhalten, leitete Bezirksapostel Storck den Gottesdienst ein, zu dem über 500 Gläubige aus dem Kirchenbezirk Wiesbaden nach Limbug gekommen waren. Der Willkommensgruß des Bezirksältesten Unselt hatte ihn an eine Begegnung mit einem Glaubensbruder erinnert, der eine langjährige Kriegsgefangenschaft in einem der kältesten Teile Russlands nur deshalb überlebte, weil er sich nach seinem Zuhause sehnte. Unser Zuhause in den Familien gelte es zu erhalten, ebenso den Zusammenhalt und das Wohlbefinden in den Gemeinden, appellierte der Bezirksapostel an die Verantwortung, die jeder Einzelne hierfür trage.
Das Evangelium ist nicht nur süß
Bei dem der Predigt zugrunde liegenden Bibelwort aus Offenbarung 10,10 lag der Schwerpunkt auf dessen praktischer Bedeutung: „Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich's gegessen hatte, war es mir bitter im Magen.“
Mit dem Buch sei das Evangelium gemeint, führte der Bezirksapostel aus. Das Bild des Verschlingens verdeutliche, dass es darum geht, das Evangelium nicht nur oberflächlich zur Kenntnis zu nehmen, sondern vollumfänglich zu verinnerlichen. Dabei stelle man fest, dass es nicht nur süß, sondern mitunter auch bitter sein kann. Der reiche Jüngling habe diese Erfahrung machen müssen, als er von Jesus aufgefordert wurde, seinen Besitz zu verkaufen. Diese Worte Jesu seien nicht als Aufruf zu verstehen, mittellos durchs Leben zu gehen. Vielmehr soll bei Weichenstellungen in unserem Leben die Priorität für die Nachfolge Christi nicht abhandenkommen. Manchmal ist dafür Verzicht notwendig.
„Bitter im Magen“ könne auch die Erkenntnis sein, dass die Liebe Gottes für alle da ist – auch für den, „mit dem ich nicht kann“, so der Bezirksapostel. Er führte das Beispiel des verlorenen Sohns an, für dessen Bruder die Situation kaum zu ertragen war: Der verlorene Sohn, der „einiges auf dem Kerbholz hatte“, wurde vom Vater trotz allem vorbehaltlos geliebt.
Der Bezirksapostel schloss seine Predigt mit zwei Impulsen: Das Evangelium müsse unbedingt weitergetragen werden. Das erfordere ein Bekenntnis. Der zweite Gedanke drehte sich um das Heil, das nicht auf Basis eigener Leistung erworben werden kann, sondern allein von der Gnade Gottes abhängig ist.
Evangelium im Porzellanschrank
Der niederländische Apostel Peter Klene, ein Freund des Diamanthochzeitspaars, riet in seinem Predigtbeitrag dazu, das Evangelium nicht „in einem Porzellanschrank“ abzulegen, um es bei passender Gelegenheit vorzeigen zu können, sondern vielmehr sein Leben in den Dienst des Evangeliums zu stellen.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls, das durch Apostel Opdenplatz vorbereitet wurde, bat der Bezirksapostel das Diamantene Hochzeitspaar an den Altar. In seiner Ansprache hob er hervor, dass im Leben der Geschwister Bauch immer zwei Dinge eine große Rolle gespielt haben: Familie und Kirche. Viele Aufgaben haben sie in 46 Jahren Amtstätigkeit gemeinsam gemeistert. 28 Jahre davon war Horst Bauch als Vorsteher in Köln-Ostheim tätig. Die Missionsarbeit war ein wichtiges Betätigungsfeld der Geschwister. In ihrem Wohnzimmer waren oft viele junge Menschen zahlreicher Nationen versammelt.
Unvergängliche Worte für Diamanthochzeitspaar
Als eine Art Antwort auf ihren eigenen Wunsch, dem Herrn bis zuletzt dienen zu wollen, gab der Bezirksapostel dem Diamanthochzeitspaar ein Bibelwort aus Markus 13,31 mit auf den Weg: „Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.“
Die hier angesprochenen unvergänglichen Worte konkretisierte er mit zwei weiteren Textstellen aus der Bibel. „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Dieses Wort aus Jeremia 31,3 sei nicht das Versprechen eines Jungbrunnens, aber die Zusage Gottes einer umfassenden Fürsorge.
Das zweite Wort werde ebenfalls nicht vergehen: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft.“ (Jes 40,31) Dieses Wort sei nicht auf körperliche Kräfte zu beziehen. Gemeint seien die Kraft des Glaubens und Vertrauens, des Friedens und der Zufriedenheit sowie die Kraft der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit.
Nach einem kurzen Gebet spendete der Bezirksapostel den Geschwistern Bauch den Segen zu ihrer Diamantenen Hochzeit.
Der Gottesdienst wurde musikalisch eingerahmt durch den Chor und das Orchester des Kirchenbezirks Wiesbaden unter Leitung von Burkhard A. Schmidt, Olaf Guttzeit und Cornelia Kroes. Der Chor ist kein eigenständiger Bezirkschor, sondern wird aus den einzelnen Gemeindechören des Bezirks gebildet. In zwei Proben, die anstelle normaler Gemeindechorproben zentral durchgeführt wurden, haben sich die Sängerinnen und Sänger ein Repertoire erarbeitet, das sie an diesem Mittwochabend zum Vortrag brachten. Das Ergebnis konnte sich hören lassen.
30. November 2019
Text:
Thomas Brunschede
Fotos:
Thomas Brunschede
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