Am Dienstag, dem 7. Februar 2023 um 14 Uhr, nahmen etwa 350 Trauergäste, Angehörige, Freunde und Gemeindemitglieder Abschied vom langjährigen Vorsteher der Gemeinden Bad Marienberg und Hof/Westerwald, dem Gemeindeevangelist i.R. Ernst Emil Nies. Er war nach langer, schwerer Krankheit am 27. Januar im Alter von 73 Jahren verstorben.
Den Trauer- und Trostgottesdienst leitete Apostel Gert Opdenplatz in der Evangelischen Kirche Bad Marienberg. Im Rahmen der Ökumene zwischen den Kirchen in Bad Marienberg, Nisterau und Hof/Westerwald stellte die Evangelische Kirche den Kirchenraum zur Verfügung.
Vor dem Trauer- und Trostgottesdienst sang die Solistin Natalie Jurk mit Orgelbegleitung das Lied von Johannes Brahms: „Dem Schutzengel“.
Zu Beginn führte der Apostel Opdenplatz der Trauergemeinde das erfüllte und gläubige Leben vor Augen, das Ernst Emil Nies – immer gemeinsam mit seiner Frau Hildegard – geführt hatte. In ihrer Jugendzeit entschieden sich beide sehr früh, den Lebensweg gemeinsam zu gehen. Seit dieser Zeit waren sie immer „im Doppelpack“ unterwegs. Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Wandern, Fahrradtouren und Bootsausflüge waren für sie beide gemeinsam selbstverständlich.
Der Familienmensch
Die Familie war ihm immer sehr wichtig, und er lebte harmonisch mit der Familie, seinen Kindern und Schwiegerkindern zusammen. Er liebte seine Enkel und pflegte auch ein liebevolles Verhältnis zu ihnen. In seinem Leben waren ihm Freundschaften immer ein Herzensanliegen und er tat viel dafür.
Als er im Jahr 2020 seine Diagnose erfuhr, musste er sich einigen Operationen und zahlreichen Chemoteraphien unterziehen. Gemeinsam mit der Familie wurde geweint, gebetet, gehofft und gekämpft, aber es ist anders gekommen als erhofft, resümierte Apostel Opdenplatz, der die Familie noch vor kurzem besucht hatte. Am Vorabend seines Todes konnte der Gemeindevorsteher Peter Streicher mit ihm Heiliges Abendmahl feiern, bevor Ernst Emil im Kreise der versammelten Familie verstarb.
Der Apostel stellte aus dem 91sten Psalm die ersten beiden Verse in den Mittelpunkt des Gottesdienstes: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich hoffe.“ In seiner Predigt ging er auf das Wort „Zuversicht“ ein und erklärte es so: „Zuversicht ist die feste innere Überzeugung, dass die Dinge sich positiv entwickeln werden.“
Aus dem Glauben an die Wiederkunft Christi bezog Ernst Emil Nies seine Kraft. Sein Leben war eng verbunden mit der Neuapostolischen Kirche und der Gemeinde Bad Marienberg und nach deren Schließung der Gemeinde Hof/Westerwald.
Gemeindevorsteher seit 1998
Sein Glaube war ihm immer wichtig und er lebte diesen auch in verschiedenen Amtsstufen. In der Zeit vom 17.7.1998 bis zum Ruhestand am 13.10.2013 war er als Gemeindeevangelist der Vorsteher für die Gemeinden Bad Marienberg und Hof/Westerwald. 2003 wurde die Gemeinde Hof in die Gemeinde Bad Marienberg integriert. Das leerstehende Kirchengebäude in Hof wurde dann einige Jahre als Begegnungsstätte genutzt. Seit August 2017 ist die Gemeinde in dem neu sanierten Kirchengebäude in Hof beheimatet.
Apostel Opdenplatz berichtete von seiner ersten Begegnung mit Ernst Emil. Mit einem verschmitzten Lächeln habe er ihm damals erklärt, dass man durch die hohe Lage des Westerwaldes einfach dem Himmel einfach ein Stück näher sei! Die Zuversicht im Glauben habe er in allen Gesprächen zum Ausdruck gebracht. Die Familie sei seine Burg gewesen, in die er sich immer zurückziehen und neue Kraft tanken konnte. Auf seinen Gott habe er immer gehofft, denn er ging in seinem Leben immer in der Reihenfolge vor: Erst die Familie, dann der Glaube und zuletzt der Beruf.
In seinem sich anschließenden Predigtbeitrag ging Priester Peter Streicher auf den 11. Vers des Bibelworts ein: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen.“ Das bedeute auch, jemanden unter seine Fittiche zu nehmen. Ernst Emil wurde von seinem Gott angenommen und bekam Schutz und Beistand in allen Dingen. Er erlebte die Obhut Gottes und seine Fürsorge.
Der Apostel sprach es danach noch einmal an: „Sein Glaube hat ihm geholfen, die eigene Krankheit zu akzeptieren und wurde zum Trost für sich und sein Umfeld.“ Seine positive Haltung und der Umgang mit den Menschen war sein Zeichen, ebenso das verschmitzte Lächeln.
Im Orchester und im Stadtrat
Ernst Emil Nies und seine Frau gehörten zu den Gründungsmitgliedern des Rheinland-Pfalz Orchesters der Neuapostolischen Kirche, in dem er lange Jahre den Kontrabass spielte. In der Stadt Bad Marienberg war er als Steuerberater bestens bekannt und seit 2019 war er auch im Stadtrat der Stadt Bad Marienberg und in der Kommunalpolitik tätig. Hervorzuheben ist, dass er als 1. Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses der deutsch-französischen Freundschaft sehr aktiv war.
Den Schlusspunkt des Trauergottesdienstes setzten Natalie Jurk (Gesang) und Felix Mende (Orgel) mit dem Lied „Weiß ich den Weg auch nicht“ von John Bacchus Dykes.
Mit Gebet, einem gemeinsamen „Vater Unser“ und Segen beendete der Apostel den Gottesdienst. Im Anschluss trug Thierry Le Borliec aus der Partnerstadt Pagny sur Moselle einen bewegenden Nachruf auf Ernst Emil Nies vor.
Als Schlusslied sang die Trauergemeinde das Lied Nr. 180, „Herr bleib bei mir“. Zum Auszug spielte Felix Mende auf der Orgel die „Fuge in C-Dur“ (Orgelsonate Nr. 2op. 65) von Felix Mendelsohn Bartholdy.
Wir danken der Evangelischen Kirche, Herrn Pfarrer Salzmann und dem Kirchenvorstand, dass die Nutzung des Kirchenraumes im Rahmen der Ökumene möglich war. Ebenso danken wir der Solistin Natalie Jurk und dem Kantor der Ev. Kirche St. Martini, Bremen-Lesum, Herrn Felix Mende, für die einfühlsame Begleitung durch Gesang und Orgelspiel.
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