Am 15. Mai besuchte Apostel Gert Opdenplatz die Gemeinde Oestrich-Winkel. Er feierte mit der Gemeinde den Mittwochgottesdienst, in dem er das Sakrament der Heiligen Versiegelung spendete und Priester Bernd Grunwald in den Ruhestand verabschiedete.
Der Apostel legte dem Gottesdienst folgende Bibelverse aus dem Buch des Propheten Jeremia zugrunde: "Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte." (Jer. 17, 7.8)
"Kreuz und quer"
Er begann seine Predigt mit dem Hinweis, dass das Wesen göttlichen Segens in erster Linie geistlicher Natur sei. Göttliches Segenshandeln entspreche oft nicht menschlicher Erwartungshaltung, sondern gehe manches Mal auch kreuz und quer vor sich, wie die biblischen Erzählungen von Jakobs Ringen mit dem Boten Gottes (1. Mose 32) und seiner Segnung der Kinder Josefs zeigten (1. Mose 48, 13-19). Als Voraussetzungen zum Empfang göttlichen Segens nannte Apostel Opdenplatz die persönliche Ausrichtung am Inhalt des Evangeliums Jesu Christi und das Vertrauen auf Gott. Dabei gelte es, den Inhalt des Evangeliums allen menschlichen Einsichten und Erfahrungen zum Trotz nach Kräften umzusetzen. Wer bereit sei, auch das Unverständliche im Vertrauen auf die göttliche Liebe anzunehmen und die Allmacht Gottes für wahr zu halten, die sich in der Auferweckung Jesu von den Toten gezeigt habe, zeige Gottvertrauen.
Daraus gehe auch die Zuversicht auf die Wiederkunft Christi und die ewige Gemeinschaft mit Gott hervor. Der Gläubige zeige sein Vertrauen auf Gott darüber hinaus, indem er stets die Nähe Gottes suche. Der Glaubende komme dem himmlischen Vater dadurch nahe, dass er aus dem lebendigen Wort vom Altar Gottes Wegweisung für den eigenen Lebensweg ziehe, indem er Gott im Gebet suche und bereit sei, reumütig und bußfertig die vergebenden Kraft der Gnade Gottes anzunehmen. Wer so handle, strecke wie der im Textwort erwähnte Baum seine Wurzeln zum Bach aus und könne dadurch auch dann persönliche Kräfte gewinnen, wenn das Leben dürre Zeiten bereite.
In seinem sich anschließenden Predigtbeitrag mahnte Priester Grunwald, sich trotz äußerer Verhältnisse nie vom Evangelium abbringen zu lassen und den Glauben an die Unerschütterlichkeit des göttlichen Heils- und Erlösungsplanes zu bewahren. Evangelist Schäfer ergänzte, dass Gottvertrauen und Unwägbarkeiten des Lebens keine Widersprüche darstellten. Anders als menschliches Vertrauen, das sich stückweise aufbaue, gebe Gott dem Glaubenden durch seine Sakramente einen Vertrauensvorschuss und lädt den Glaubenden ein, stückweise auf ihn zuzukommen. Wenn er das tue, habe der Glaubende die Möglichkeit, einst fern von Leid und Sünde in ewiger Gemeinschaft mit Gott und seinem Sohn zu leben.
Heilige Versiegelung
Schließlich wandte sich Apostel Opdenplatz dem Ehepaar Eva und Dieter Petitjean zu. Nach neunjähriger Prüfung konnte sie Bezirksältester Bernd Unselt am 27.01.2019 offiziell in die Gemeinschaft der neuapostolischen Christen aufnehmen. Apostel Opdenplatz entsprach nun dem Verlangen der Geschwister, das Sakrament der Heiligen Versiegelung zu empfangen. Der Segenshandlung stellte er folgende Stelle aus dem dritten Johannesbrief voran: "Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln." (3. Joh. 4)
Apostel Opdenplatz bezeichnete diese Wahrheit als das Evangelium Jesu Christi. Sich beständig daran zu orientieren, führe schließlich zu unserem Himmlischen Vater, so der Apostel. In ihrem Verlangen nach der Heiligen Versiegelung drücke sich aus, dass die Geschwister diese Wahrheit erkannt hätten. Indem er auf die Spendung des Heiligen Geistes durch Petrus und Johannes in Samarien Bezug nahm (Apg. 8), verwies Apostel Opdenplatz auf die biblische Begründung und die geistige Kontinuität des Sakramentes der Heiligen Versiegelung bis in die heutige Zeit, von denen die neuapostolische Glaubenslehre ausgeht.
Ruhesetzung von Bernd Grunwald
Am Ende des Gottesdienstes wurde Priester Bernd Grunwald in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem er 1969 in die Neuapostolische Kirche aufgenommen und versiegelt wurde, empfing er am 22.04.1973 durch Bezirksapostel Gottfried Rockenfelder das Unterdiakonenamt. Fortan diente Bernd Grunwald den Gläubigen insgesamt 46 Jahre lang in verschiedenen Amtsstufen, wobei ihn seine Frau Monika nach Kräften unterstützte. Aus der ursprünglichen Heimatgemeinde Hochheim am Main führte der gemeinsame Weg des Ehepaares Grunwald schließlich über die Gemeinden Eltville und Rüdesheim bis nach Oestrich-Winkel. In seiner Ansprache an den Priester lobte Apostel Opdenplatz nicht nur dessen Genauigkeit in der Amtsausübung, sondern auch seine beständige Treue zum Evangelium. Beide Eigenschaften brachte Bernd Grunwald auch in sein gesellschaftliches Engagement über den gottesdienstlichen Rahmen hinaus ein. So wirkte er in seiner Funktion als Öffentlichkeitsbeauftragter der Kirchengemeinde Oestrich-Winkel im Arbeitskreis Ökumene für Flüchtlinge mit, der auf Initiative der beiden großen Landeskirchen 2015 ins Leben gerufen wurde. Im Zuge dessen zählten auch der Erste Stadtrat der Stadt Oestrich-Winkel, Herr Werner Fladung, der Vorsitzende des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde Oestrich-Winkel, Herr Dr. Heinz-Georg Bialonski, sowie zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Arbeitskreises zu den Gottesdienstteilnehmern, die mit ihrer Anwesenheit die Arbeit von Priester Grunwald wertschätzten.
Dankbarkeit und Wertschätzung für Priester Grunwalds Wirken drückten sich auch in dem nachstehenden Bibelwort aus, das der Apostel ihm und seiner Frau für die gemeinsame Arbeit im Werk Gottes mit auf den Weg gab: "Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient." (Hebr. 6, 10)
Ein Imbiss, zu dem Priester Grunwald und seine Frau im Vorfeld des Gottesdienstes eingeladen hatten, sorgte nach dem geistlichen auch für das leibliche Wohl an diesem Mittwochabend.
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