Nach 48 Jahren Amtstätigkeit verabschiedete Apostel Opdenplatz den Taunussteiner Priester Siegfried Gottschalk in den Ruhestand. Für die Gemeinde Oestrich-Winkel beauftragte er Roland Fuhrmann als neuen Vorsteher. Beide Handlungen fanden am 13. Februar in einem Gottesdienst in Wiesbaden statt.
Als einen Freund bezeichnete Apostel Gerd Opdenplatz den Taunussteiner Priester Siegfried Gottschalk. Er würdigte in seiner Ansprache zur Ruhesetzung dessen langjährige Amtstätigkeit – davon 38 Jahre als Priester – in Bad Schwalbach, Aarbergen-Michelbach und zuletzt in Taunusstein.
Das verschluckte Gesangbuch
Priester Gottschalk hatte zuvor in seinem letzten Predigtbeitrag erzählt, er sei einmal im Scherz gefragt worden, ob er ein Gesangbuch verschluckt habe, da er viele Gesangbuchzitate und andere Sinnsprüche auswendig zitieren konnte. Apostel Opdenplatz erweiterte dieses Repertoire nun um die vierte Strophe aus dem Lied 308: „Herr, lehr uns, dass sich selbst verführt, wer irdisch Ding will halten, doch Leben findet, wer's verliert in deinem Dienst und Walten. Zeig täglich neu, was Opfer heißt. Wollst uns, Herr Christ, durch deinen Geist ganz in dein Bild gestalten.“
Die Amtstätigkeit des Priesters verglich der Apostel mit dem Amtsverständnis des Apostels Paulus, der im zweiten Korintherbrief u.a. schrieb: „Wir geben in nichts irgendeinen Anstoß, damit dieser Dienst nicht verlästert werde; sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Bedrängnissen, in Nöten, in Erkenntnis, in ungefärbter Liebe, in bösen Gerüchten und guten Gerüchten.“ (2. Kor. 6, 3-10)
Vorsteher für Oestrich-Winkel
Neben der Ruhesetzung stand eine weitere Handlung im Mittelpunkt des Gottesdienstes: Die Leitung der Gemeinde Oestrich-Winkel wurde Roland Fuhrmann anvertraut, bisher Priester in der Gemeinde Niedernhausen, die neben Oestrich-Winkel und Taunusstein ebenfalls zu diesem Gottesdienst in der Wiesbadener Kirche eingeladen war.
Dem bisherigen Vorsteher, Matthias Schäfer, dankte der Apostel für seine engagierte Arbeit als Vorsteher. Der Evangelist war am 1. August des Vorjahres von Bezirksapostel Storck zum stellvertretenden Bezirksvorsteher ernannt worden (s. Ernennung stv. Bezirksvorsteher). Aus diesem Grund wurde eine Nachfolge in Oestrich-Winkel notwendig.
Die Arbeit als Vorsteher bezeichnete Apostel Opdenplatz als außerordentlich wichtig. An den zukünftigen Vorsteher Roland Fuhrmann gewandt fügt er hinzu, dass er es als etwas Großes empfinde, dass die Beauftragung kniend und durch Handauflegung erfolge. Die kniende Haltung sei Ausdruck der Demut vor Gott und den Anvertrauten. Ein Amtsträger sei gesegnet, wenn er nicht nur bei der Ordination auf die Knie gehe, sondern auch ansonsten viel kniend, also betend, arbeitet. Dies sei noch immer nicht unmodern geworden.
Mittelpunkt des Evangeliums
Seine den Handlungen vorangegange Predigt stellte Apostel Opdenplatz unter ein Bibelwort aus 2. Korinther 5, 1-2: „Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden.“
Kerngedanke der Predigt war die von Paulus beschriebene „neue Behausung“ im Himmel, die als Zukunftserwartung im Mittelpunkt des Evangeliums steht. Der Apostel warb darum, dass sie auch heute noch im Mittelpunkt des Glaubens und Lebens stehe und dass Christen wieder mehr über ihren Glauben reden.
Der Gottesdienst und die Handlungen wurden von einem Ensemble aus Streichern und Klavier musikalisch begleitet.
27. Februar 2022
Text:
Thomas Brunschede
Fotos:
Thomas Brunschede
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