Unter dem Motto „Meine Gemeinde – mein Schatz“ trafen sich rund 35 Kinder und Jugendliche aus vom 18. – 20.10.2019 zum fünften Taunussteiner Kinder- und Jugendwochenende in Langenseifen.
Entspannte Anreise am Freitag
Gegen 17 Uhr wurde es auf einmal voll im Julius-Rumpf-Heim am Rande des kleinen Bad Schwalbacher Ortsteils Langenseifen: Rund 35 Kinder und Jugendliche der Gemeinde Taunusstein trafen in einer riesigen Autokolonne ein. Nachdem alle bei Sabine eingecheckt und sich in die Liste für den Küchendienst eingetragen hatten, wurden die Zimmer gesucht und die Großen halfen den Kleineren beim Betten beziehen und Taschen ausräumen.
In der Küche und draußen an der Feuerstelle wurde schon alles für das Abendessen gerichtet. Nicht nur die Salate, auch Kuchen, Marmelade und Nutella wurden dabei von den Geschwistern aus der Gemeinde gespendet. Bevor sich die hungrige Meute über die leckeren Würstchen und Steaks hermachte, betete Jani für ein schönes Wochenende und natürlich für das Essen.
Anschließend erklärte Hannes die Regeln für das Wochenende. Außerdem präsentierte er eine schlichte, leere Schatztruhe aus Holz, die über das Wochenende mit "Leben" gefüllt werden sollte. Danach war ganz viel Zeit für Gesellschaftsspiele, Toben, Quatschen, Loom Bänder knüpfen, Malen und SingStar spielen. Egal ob Kind, Jugend, oder Eltern - alle saßen zusammen und verbrachten den Abend gemeinsam.
Sunrise Prayer und Workshops am Samstagmorgen
Am Samstag begann der Tag - für manche etwas zu früh - um 07:30 Uhr hinter dem Haus mit dem "Sunrise Prayer". Jasmin und Merle lasen das Gleichnis vom Sämann aus der Bibel vor: Nur, wenn das Wort Gottes auf guten Boden fällt, kann es aufgenommen werden, wachsen und Wurzeln schlagen. Danach schrieben alle auf einen kleinen Zettel, wofür sie ganz persönlich dankbar sind.
Nach dem gemeinsamen Frühstück teilte sich die Gruppe auf die verschiedenen Workshops auf. Jasmin und Alex trafen sich mit den Jugendlichen im Speisesaal und definierten zunächst die Begriffe Gemeinde und Schatz, ehe sie in Kleingruppen den individuellen Wert der Gemeinde besprachen. Später präsentierten die beiden Workshop-Referenten einige motivierende Statements, die sie im Vorfeld in der Gemeinde gesammelt hatten: Einige Geschwister hatten die Frage beantwortet, warum sie die Jugend als Schatz in der Gemeinde sehen. Zum Schluss machte die Jugend sich noch einmal Gedanken, wie die Schätze der Gemeinde – besonders in schwierigen Situationen - konkret genutzt werden können. Der Workshop endete mit einem Bibelwort aus Lukas 12,34: "Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein."
Die Kinder aus der Vorsonntagsschule und der Sonntagsschule wurden von Sabine mit in den 1. Stock genommen, wo sie es sich auf dicken Kissen in einem Kreis bequem machen und zunächst einer Geschichte von drei Schmetterlingen über Freundschaft und Zusammenhalt lauschen konnten. Daraufhin erarbeiteten sie gemeinsam, wie es ist, wenn jemand ausgeschlossen wird, weil er/sie anders ist. Jedes Kind malte später, was es besonders gut kann und die Kinder stellten fest, dass ihre vielfältigen Gaben - gerade auch in der Gemeinde - ein großer Schatz sind. Zum Schluss schnitten die größeren Kinder Taler in bronze, silber und gold aus Pappkarton für die Schatztruhe aus, während die Kleineren ganz viele Schmucksteine in die Schatztruhe klebten.
Noch einen Stock höher trafen sich die Kinder aus dem Religionsunterricht mit Hannes. Dort sprachen sie in Anlehnung an das Jahresmotto des Stammapostels "Reich in Christus" darüber, was Reichtum ist. Hannes fragte die Reli-Kinder, ob sie reich sein möchten und was im Leben durch Reichtum besser oder schlechter wird. Weiterhin ging es darum, was „Reich sein in Christus“ bedeutet und was der Stammapostel dazu sagt? Sie lasen zusammen das Gleichnis vom reichen Jüngling aus Markus 10,17 und stellten fest, dass es um die richtige Einstellung im Leben geht. Zum Abschluss bekam jedes der Reli-Kinder ein kleines schlichtes Notizbuch geschenkt, in das sie sich Fragen, Wünsche, Anregungen bspw. aus einem Gottesdienst notieren können.
Besuch in einer Rundkirche
Nach dem Mittagessen war etwas Zeit, um an der Schatztruhe weiterzuarbeiten. Mittlerweile war bereits das Motto "Meine Gemeinde - Mein Schatz" auf den Deckel geschrieben worden und in der Mitte befand sich nun ein Herz aus bunten Steinen. Auf den ausgeschnittenen Talern konnte jeder für sich die drei Fragen beantworten: „Was liebe ich an meiner Gemeinde?“, „Was wünsche ich mir von meiner Gemeinde?“ und „Was tue ich für meine Gemeinde?“. Je später der Tag wurde, umso bunter und voller wurde die Truhe mit den Talern und verschiedenen Wünschen, Bitten und Fürbitten.
Nachmittags fuhr die gesamte Gruppe nach Oberneisen, einem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz, der die einzige Rundkirche nördlich der Alpen beherbergt, die einen Altar in der Mitte der Kirche aufweist. Vor Ort wartete bereits Frau Rembser, die alle Anwesenden mit der Geschichte und Entstehung der Kirche vertraut machte. Im Anschluss konnte die Kirche besichtigt werden und ein paar Jugendliche durften sogar auf der großen Orgel spielen, woraufhin alle in "Laudato Si" mit einstimmten. Schließlich standen alle in einem Kreis um den Altar herum und sangen gemeinsam "Der Herr ist mein Licht".
Zurück in der Unterkunft gab es Abendbrot und draußen wurde ein Lagerfeuer entzündet. Alle saßen zusammen und lauschten einem Bibliolog über die Geschichte einer Witwe und eines Reichen am Opferkasten. Dann ging es für die Kleineren nach der traditionellen Gute-Nacht-Geschichte von Sabine ab ins Bett, während die Größeren wieder etwas länger zusammensaßen.
Schöner Start in den Sonntag
Auch der Sonntag startete wieder mit einem "Sunrise Prayer", diesmal mit Lina und Hanna. Nach ausgiebiger Morgengymnastik las Lina einen selbstgeschriebenen Text mit dem Titel "Was wäre ein Sonntag ohne Gemeinde?" vor, der bei allen Gänsehaut verursachte. Im anschließenden Gebetskreis beteten alle gemeinsam zu Gott und dankten ihm. Mit diesem tollen Gefühl begann der Sonntag.
Da der Gottesdienst in diesem Jahr erst um 13:30 Uhr stattfand, blieb nach dem Frühstück noch etwas Zeit, um den Gottesdienst gemeinsam vorzubereiten und das Haus sauber zu machen. Einige Kinder kamen zur Kinderchorprobe mit Lina zusammen, der Jugendchor probte mit Fabi und alle anderen sprachen mit Hannes und Alex inhaltlich über das Gottesdienstthema. Nach dem finalen Aufräumen der Unterkunft und dem Mittagessen machten sich alle auf den Weg zum Gottesdienst.
Highlight des Wochenendes – Gottesdienst in einer Holzkapelle
Der Gottesdienst fand in einer kleinen Kapelle im Ort statt, die eine ganz besonderes Bauart aufweist: Sie besteht nur aus Holz und wurde um eine Basaltlavasäule herum gebaut, die als Steinaltar genau 1,02m aus dem Boden ragt und unter dem Boden der Kapelle noch 2,90m in die Tiefe geht. Genau über diesem Stein ist das einzige Fenster, wodurch das Licht genau auf den Altar scheint. Vor dem Altar wurde die selbst gestaltete Schatztruhe als Altarschmuck aufgestellt.
Rund um den Gottesdienst beteiligten sich viele Kinder und Jugendliche an der Gestaltung: Hanna begrüßte uns zum Gottesdienst und gab das Eingangslied "Weil ich Jesu Schäflein bin" bekannt, Kinder- und Jugendchor sangen vor und während des Gottesdienstes und kurz vor Beginn las Lina noch einmal ihren Text "Was wäre ein Sonntag ohne Gemeinde?" vor. Auf einmal war es mucksmäuschenstill in dieser besonderen Kirche.
Der Gottesdienst, den Priester Hannes Herber hielt, begann mit dem Bibelwort aus Johannes 10, 27+28: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen." Hannes sprach zu Beginn der Predigt davon, dass diese Kapelle bei Eintritt leer war; ähnlich wie die Schatztruhe am Freitagabend. Doch jetzt ist sie mit Leben, mit Funkeln und Glitzern gefüllt: „Wir bringen die Gemeinde zum Funkeln, weil wir uns wohlfühlen.“
Passend zum Bibelwort lasen Elias, Linus und Jonathan das Gleichnis vom guten Hirten aus der Bibel vor, worauf Hannes im weiteren Verlauf der Predigt einging. Er verglich die Situation des Hirten und der Schafe mit dem Leben der Kinder und Jugendlichen und machte deutlich, dass sie nicht alleine durchs Leben gehen, sondern von Gott und Jesus geführt werden. Jesus kenne jeden Einzelnen und wisse, was gut für jeden sei, genau wie der Hirte seine Schafe kenne. Weiterhin forderte er dazu auf, die Gemeinschaft in der Gemeinde als Vorteil zu nutzen, ähnlich wie es eine Schafherde macht, die sich gegenseitig wärmen, aber auch kühlen kann. „Wir wollen gemeinsam in die Gemeinde strahlen, denn ohne uns fehlt etwas.“, motivierte er abschließend die Kinder und Jugendlichen.
Die Predigt wurde durch Beiträge zweier Diakone ergänzt, ehe Priester Alex Laux das Heilige Abendmahl vorbereitete. Er führte an, dass dies der größte Schatz sei, den Jesus für uns geschaffen habe. Ein Goldtaler in der Schatztruhe habe ihn besonders berührt: Es steht "Beten" darauf. Wir wollen dafür beten, dass uns dieser Schatz erhalten bleibt, sagte Alex und bemerkte weiterhin, dass es am Wochenende keinen Streit gab. „Wenn es doch einmal welchen gibt, wollen wir uns auf das Abendmahl besinnen.“
Es war eine ganz besondere Atmosphäre in dieser kleinen, einfachen Kapelle. Das sagte auch der Gastgeber der Kapelle, Herr Dr. Lehmann, der sich im Anschluss an den Gottesdienst dafür bedankte, dabei gewesen sein zu dürfen. Zum Abschluss wurde um den Altar herum noch ein Gruppenfoto gemacht.
Das Wochenende endete mit einer Autokolonne zurück zur Kirche in Taunusstein, wo einige Eltern der Kinder bereits warteten. Müde, aber glücklich fuhren schließlich alle nach Hause.
30. Oktober 2019
Text:
Sarai Herber
Fotos:
Thomas Brunschede,
J.E. Brunschede
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